Route 4 - Herrenhausrunde - 21,1 km

Streckeninfos:

Die Route führt ausschließlich über asphaltierte Nebenstraßen sowie straßenbegleitende Radwege entlang der Bundes- und Landesstraßen. Sie ist somit für Jedermann und jeden Fahrradtyp geeignet. Über 200 Meter innerhalb der Ortschaft Sierksrade gibt es neben der Bundesstraße nur einen Gehweg. Zwischen Düchelsdorf und Kastorf muss die Bundesstraße 208 überquert werden. Im südlichen Bereich sind einige längere Steigungen zu überwinden.

Mehr Fotos dieser Route finden Sie → hier

Diese Route verbindet zwei große Landschaftsräume – das flache Lübecker Becken im Norden und einen hohen Endmoränenenzug, der sich südlich der Bundesstraße entlang erstreckt. Dieser mächtige Hügel kann zwar nicht mit Gipfelkreuzen aufwarten, aber dennoch bei guten Sichtverhältnissen einen weiten Blick in das Umland ermöglichen. Die höchste Erhebung auf der Route befindet sich südlich von Düchelsdorf. Sie liegt etwa 70 Meter über der Ostsee, die man in nördlicher Richtung sehen kann. Gut erkennbar sind auch die beiden Maritim-Hotelhochhäuser in Travemünde und Timmendorfer Strand sowie die Stadtsilhouette von Lübeck – die Weltkulturerbestadt mit ihren markanten 7 Türmen.
In südlicher Richtung hat man einen Ausblick auf eine typisch Lauenburgische flachwellige Agrarlandschaft, über das große Duvenseer Moor hinweg bis zur Sandesnebener Kirche.
Die Region am Rande der alten Handelswege zwischen den beiden Hansestädten Lübeck und Hamburg hat eine reiche kulturhistorische Vergangenheit. So liegen allein vier sehenswürdige Herrenhäuser am Wegesrand, von denen leider nur eines, und das auch nur bedingt, öffentlich zugänglich ist.
Drei von Ihnen befinden sich in einem hervorragend restaurierten Zustand und können zumindest aus der Ferne bewundert werden. Allein bei dem etwas versteckt liegenden Kastorfer Herrenhaus ist die vergangene Pracht heute kaum noch zu erkennen. Es wurde 1801/02 vom berühmten dänischen Baumeister Christian Frederik Hansen entworfen und dann von dem ebenfalls in der Region wirkenden Architekten Joseph Christian Lillie vollendet. Weitere Infos unter:
www.kastorfer-geschichte.de/6.html. Das Bliestorfer Herrenhaus, das in einiger Entfernung westlich der Ortschaft liegt, wurde 1843 im »Schweizer Stil« erbaut. Zum Anwesen gehört ein gepflegter englischer Landschaftspark. Die Baronin Sabine von Schröder betreibt im Herrenhaus im Rahmen eines »Rent–a–Herrenhaus« – Konzeptes ein Boutique-Hotel-Garni in der Art eines gehobenen »Bed and Breakfast« Beherbungsbetriebes. Das Haus steht aber auch für Veranstaltungen und Feiern unterschiedlichster Art zur Verfügung. Weitere Infos unter: 0172–4015918 oder www.herrenhaus-gut-bliestorf.de/.
Direkt nebenan befindet sich die »Demetergärtnerei Gut Bliestorf«. Sie bietet die Möglichkeit, Blumen, Kräuter und Beeren in bester Bio–Qualität selber zu pflücken, die an Samstagen in der Gartensaison von 12.00 Uhr bis 17.00 Uhr im benachbarten »Café im Garten« vernascht werden können.
Weitere Infos unter: http://gutbliestorf.wordpress.com/gut-bliestorf-demetergartnerei-petra-panthel/.
Nördlich des Herrenhauses liegt übrigens ein sehenswertes Naturdenkmal. Mehr als 300 Jahre alte, knorrige Schwarzpappeln säumen in etwas gespenstischer Manier die schmale Zufahrtsallee.
Wo Pappeln wachsen, ist der Boden feucht. Südlich des Herrenhauses wurden 2010 ehemalige Wiesen und Äcker wiedervernässt und bilden nun das Feuchtgebiet »Am Saal«. Infotafeln am Weg unterrichten über dieses Projekt.
Das dritte Herrenhaus ist das dreiflügelige Rondeshagener Herrenhaus im Süden des gleichnamigen Ortes. Es wird landläufig als Schloss bezeichnet, obwohl dort nur herrschaftliche und keine fürstlichen Besitzer lebten und nie Regierungsmacht ausgeübt wurde. Um dieses Herrenhaus zu besuchen, muss man einen kleinen Abstecher machen, da es etwas abseits der Route liegt. Es wurde vermutlich um 1660 erbaut und ist von einem weitläufigen Park umgeben. Weitere Infos unter: www.rondeshagen.com/Herrenhaus.html.
Das Groß Weedener Herrenhaus ist das jüngste unter den Vieren. Es wurde 1913 bis 1914 im repräsentativen neoklassizistischen Stil erbaut. Weitere Infos unter:
www.rondeshagen.com/Gr-Weeden%20Gutshaus.html. Wie auch in Bliestorf, ist dieses Herrenhaus noch heute von einem großen Gutsbetrieb umgeben. Der schwere Lehmboden hat immer gute Erträge abgeworfen, genauso wie die ehemalige »Ziegelei Groß Weeden«.
1886 hatte man bei Tiefbrunnenbohrarbeiten eine oberflächennahe, 34 Meter starke Tonerdeschicht entdeckt. Die Ziegelei wurde 1886 errichtet und bis 1971 betrieben. Aus der sogenannten "Blauen Kuhle" wurde soviel erstklassiger Ton gewonnen, dass viele Einwohner der umliegenden Dörfer über Jahrzehnte in der Ziegelei Arbeit fanden. 1971 war das Vorkommen ausgebeutet und der Betrieb musste schließen. Die Gebäude wurden bis auf eines abgerissen. Dort richtete sich die Großdiskothek »Nacht–Arena« ein. Weitere Infos unter:
http://disco-ziegelei.de/ Etwas versteckt liegt die der Disco benachbarte Sonderabfalldeponie. Sie sollte bei Betriebsbeginn 1980 die Reste der Müllverbrennungsanlagen der beiden Anteilseigner Schleswig-Holstein und Hamburg aufnehmen. Sie ist die einzige überdachte ihrer Art in Europa und verspricht hohe Umweltstandards einzuhalten. In der jüngeren Vergangenheit hat allerdings die beabsichtigte Einlagerung großer Mengen Asbestabfalles eine Menge Staub aufgewirbelt.
(www.sad-rondeshagen.de/ und www.rondeshagen-depo-nie.de/)
Auf der Strecke zwischen den Ortschaften Kastorf und Bliestorf liegt der »Zoll«, eine Ansiedlung am alten Frachtweg zwischen Lübeck und Hamburg. Neben einer Wasser- und einer Windmühle befand sich hier auch eine Gastwirtschaft und die namengebende Mautstelle, an der die Fuhrleute in der Zeit von 1696 bis 1878 Wegezoll entrichten mussten. Weitere Infos unter:
http://www.kastorfer-geschichte.de/39.html.

Routenbeschreibung

Druckversion der Beschreibung dieser Route herunterladen.

→ Download