Route 5 - Lauenburgische Schweiz - 30,7 km

Streckeninfos:

Anspruchsvolle, lange und vielseitige Tour mit einigen längeren oder heftigen Steigungen und Gefällen auf ruhigen Nebenstrecken, asphaltierten Radwegen und unterschiedlich gut ausgebauten Waldwegen. Wegen der Waldwege für Rennräder ungeeignet. Vorsicht beim Queren der Bundesstraße B208. Im nördlichen Bereich vom Bartelsbusch steile und schlecht befestigte Wegstrecke. Die Strecke kann in 2 Rundrouten á 13 km und 19 km gefahren werden.

Mehr Fotos dieser Route finden Sie → hier

Diese Route weist einen ungewöhnlichen Verlauf auf. Sie besteht aus einer West- und Ostschleife, die im Ort Berkenthin zusammenlaufen. Wenn man hier seine Tour beginnt, findet man Parkplätze an den beiden Überbrückungen des Elbe–Lübeck–Kanales. An der »Kirchsteigbrücke«, die Fußgängern und Radfahrern vorbehalten ist, bietet sich zum Schluss der Tour eine Einkehr in »Meiers Gasthof« an; bei schönem Wetter ist auch die Terrasse geöffnet – mit Blick auf den Kanal. Die gegenüberliegende »Magdalenenkirche«, eine alte Schifferkirche mit beeindruckendem Gestühl, lädt zu einer kurzen Stippvisite ein.
Ein weiterer öffentlicher Parkplatz liegt nahe der Kanalbrücke an der Bundesstraße vor dem Berkenthiner Amtsgebäude.
Diese Brücke wurde 2011 eingeweiht und mit einer geothermischen Fahrbahnheizung ausgestattet. Brücken sind im Winter Unfallschwerpunkte, da es dort häufig sehr glatt ist. Mit diesem Pilotprojekt soll getestet werden, inwieweit sich Schleuderpartien auf preisgünstige Weise vermeiden lassen. Die Westschleife der Tour verbindet die Dörfer Berkenthin, Göldenitz und Sierksrade.
Zwischen Berkenthin und Sierksrade führt ein asphaltierter Radweg fernab der Straßen auf einer 1971 stillgelegten Eisenbahntrasse, die einst die Städte Hagenow, Ratzeburg und Bad Oldesloe verband. Kaiser Wilhelm II ließ die Strecke bis 1897 bauen, um von Berlin zu seinem Flottenstützpunkt in Kiel zu gelangen, ohne durch die damals noch freien Hansestädte Lübeck und Hamburg fahren zu müssen. Auch wenn er sie aus Furcht vor Anschlägen nur wenige Male benutzt hat, erhielt die Strecke den Beinamen »Kaiserbahn«.
Zwischen Sierksrade und Göldenitz geht es in die hohe Endmoräne. Der Fliegenberg mit Steigungen bzw.
Gefällestrecken von bis zu 12% ist sportlich zu nehmen. Nur ambitionierte Radfahrer schaffen diese Strecken ohne zu schieben – es ist also Vorsicht angesagt.
Doch die Panoramaaussichten nach Norden, an denen man an klaren Tagen bis zur Lübecker Bucht und nach Süden weit ins Lauenburgische Hinterland blicken kann, belohnen die Mühen.
Auch der Wald am Fliegenberg hat eine Besonderheit zu bieten: Auf etwa 200 Metern Länge säumen an einer verwunschenen Stelle uralte Obstbäume den Weg. Wer mag die wohl dort gepflanzt haben?
Von Göldenitz fährt man wieder nach Berkenthin. Dort angekommen geht es die Friedenstraße hinunter zum Kanal.
Beim Abbiegen in die Friedenstraße stößt man auf eine exotische Herde mit Wisenten, Zebras und Kamelen, die auf den angrenzenden Koppeln gehalten werden.
Hier beginnt die Ostschleife. Sie führt zuerst auf der ebenen, gut zu befahrenden Kanalstrecke in südlicher Richtung von der Berkenthiner Schleuse über die Behlendorfer Schleuse bis zum südlichsten Punkt der Route an der Kanalbrücke bei Anker. Die aufgestellten Bänke längs des Kanalweges – teilweise mit Tisch und Überdachung – laden zum Verweilen ein.
Nach der Kanalquerung führt der Weg durch den Ort Anker. Vorbei an alten Bauernhäusern mit gepflegten Gärten, Obstwiesen und Pferdekoppeln, sind zunächst herausfordernde Steigungen zu erklimmen, ehe man zum Behlendorfer See gelangt.
Der See ist ein beliebtes Ausflugsziel. Vor allem wegen seiner von der DLRG bewachten Badestelle, die keinen Eintritt kostet und einen schattigen Parkplatz aufweist. Die große Liegewiese mit Beachvolleyball- und Boulespielfeld bietet eine schöne Rastmöglichkeit und lädt – wenn's das Wetter zulässt – zu einem erfrischenden Bad ein.
Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, denn am See befindet sich in der Sommersaison ein wohlsortierter Imbiss und ein öffentliches WC.
Vom Behlendorfer See führt die Route durch die Hügelwelt des Behlendorfer Forstes – Everglade–Flair inklusive. Eingestreut in die urigen Wälder liegen einige Sumpfgebiete, die hinter jeder Kurve einen Alligator vermuten lassen. Doch die Anstrengung des Hügelauf- und -abfahrens lohnt sich, denn an manchen Stellen gibt der Wald den Blick frei auf das Stecknitztal mit dem Elbe–Lübeck–Kanal.
Im weiteren Verlauf muss die Bundesstraße B208 überquert werden. Hier ist – vor allem mit Kindern – Vorsicht angesagt, weil man 30 Meter auf der schnell befahrenen Straße zurücklegen muss.
Nördlich der Bundesstraße durchquert die Route den Bartelsbusch, ein schluchtenreiches Waldgebiet, das von einer besonders tiefen, künstlich angelegten Senke durchzogen wird: Wieder stößt man auf die ehemalige Trasse der »Kaiserbahn«, die schon im westlichen Tourenabschnitt zwischen Berkenthin und Sierksrade als Komfort–Radweg beschrieben wurde.
Die Ost­Schleife schließt ihren Kreis nach Berkenthin über den »Kökenbarg«; ein von Knicks gesäumter, ebenfalls sehr radfreundlicher, asphaltierter Feldweg. An einer bestimmen Stelle sind auch hier die markanten Türme Lübecks in der Ferne zu erkennen.
In Berkenthin laufen beide Routenabschnitte zusammen. Der Ort ist Mittelzentrum und Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes. Hier findet man alles Nötige für die Grundversorgung. In drei Supermärkten gibt es die Gelegenheit zum Einkauf.
Außerdem findet man hier eine Apotheke, eine Poststelle, eine Tankstelle mit Shop und ein vielfältiges Gastronomieangeot vom Grillimbiss bis zum Restaurant.
Wer auf der Suche nach Fahrradzubehör oder Flickzeug ist, wird sicher in der Fahrradabteilung des Markant­Marktes oder im schräg gegenüberliegenden Spielzeug- und Elektrofachmarkt an der Kanalbrücke fündig.

Routenbeschreibung

Druckversion der Beschreibung dieser Route herunterladen.

→ Download